Tokyo Ghoul Vol. 1 (Blu-ray) im Test
Endlich ist es so weit! Tokyo Ghoul erobert nun auch im Animegewand den heimischen Markt. Was ich von der Anime-Umsetzung von Ken Kanakis Verwandlung vom Teenager zum Ghul halte, erfahrt ihr in meinem Testbericht.
Facts
Genre: Action, Horror, Action
Verlag: KAZÉ Anime (VIZ Media Switzerland)
Regisseur: Shuhei Morita
Release: 24. April 2015
Halb Mensch, halb Ghul
Im Mittelpunkt der Geschichte steht der 18-jährige Teenager Ken Kaneki. Er ist ein etwas schüchterner Büchernarr und hängt gern mit seinem Freund Hide ab. Sie lieben es, gemeinsam im Restaurant Big Grill Hacksteaks zu essen. Eines Tages wird sein ereignisarmes Leben jedoch auf den Kopf gestellt. Ken sitzt mit Hide in einem Café, und im Hintergrund wird in den Nachrichten berichtet, dass Ghule Tokio heimsuchen. Gemeinsam machen sie sich darüber lustig und zeichnen Bilder von Ghulen, als plötzlich eine attraktive junge Dame das Lokal betritt. Hide merkt schnell, dass sie für Ken etwas Besonderes ist. Sie sieht nicht nur gut aus, sondern scheint auch gern Bücher zu lesen und zudem denselben Geschmack wie er zu haben. Aber warum sollte so eine Traumfrau gerade von Ken Notiz nehmen?
Wie der Zufall so will, stößt sie beim Vorbeigehen an Ken an. Im darauf entstehenden Gespräch kommen sich die beiden näher und verabreden sich zu einem Date, bei dem sie noch mehr Gemeinsamkeiten entdecken. Für Ken scheint sich alles wunderbar zu entwickeln. Als sie sich auf den Heimweg machen, bittet die Büchernärrin Liz wegen der Ghulangriffe Ken um seine Begleitung. In einer menschenleeren Gasse passiert das Unerwartete: nein, kein Kuss! Liz umarmt Ken, beißt ihm in die Schulter und verletzt ihn tödlich. Sie ist eine Ghula und will den 18-jährigen Teenager mit Haut und Haar verputzen. Ken ist starr vor Schock, und wäre nicht aus heiterem Himmel eine Stahlplattform auf das Monster gefallen, hätte wohl sein letztes Stündlein geschlagen. Das ist der letzte Augenblick, an den sich Ken erinnern kann. Während er bewusstlos ist, wird er zusammen mit Liz in ein Krankenhaus gebracht. Der leitende Arzt entscheidet über Kens Zukunft: Wegen des knappen Zeitfensters entschließt er sich, dem 18-jährigen Teenager Organe der Ghula zu implantieren. Von jenem Tag an verändert sich das Leben für Ken schlagartig: Er ist jetzt ein Hybrid, halb Mensch und halb Ghul. Wie er mit der Situation zurechtkommt, erfahrt ihr aber am besten selbst.
Bild, Ton und Extras
Die Animationen stammen vom Studio Pierrot, das unter anderem für die Arbeiten am Anime Bleach bekannt ist. Die Animationstechnik spricht mich definitiv an, da die Farbgebung, die Kontraste und auch die Bewegungsabläufe gut umgesetzt wurden. Zwar geht es auch in Bleach ordentlich zur Sache, aber das ist kein Vergleich zu Tokyo Ghoul. Schon in der ersten Folge spritzt genügend Blut, um das FSK-16-Siegel zu rechtfertigen. In Sachen Vertonung hat KAZÉ einen guten Job gemacht: Die Synchronstimmen wurden meiner Meinung nach gut gewählt und passen zu den einzelnen Charakteren. Einziges Manko ist für mich die Tonspur, die nur im DTS-HD-MA 2.0- und nicht im 5.1-Format vorliegt.
Zwar vermisse ich digitale Extras, doch dafür serviert KAZÉ allen KäuferInnen von Volume 1 ein zwölfseitiges Booklet mit Infos, Artworks und Szenenbildern. Einen weiteren Pluspunkt sammelt Tokyo Ghoul Vol. 1 bei mir durch den hochwertigen Sammelschuber und das FSK-Logo, das nicht auf den Schuber, sondern auf die Schutzplastikfolie geklebt wurde. Die Blu-ray selbst ist mit einem Wendecover ausgestattet, wodurch ihr euch auch hier leicht des hässlichen FSK-Logos entledigen könnt.
Zusammenfassung
Die Anime-Umsetzung von Tokyo Ghoul basiert auf dem gleichnamigen Manga von Sui Ishida und erzählt die Geschichte von Ken Kaneki, der bereits zu Beginn durch den tödlichen Angriff einer Ghula sowie durch die Transplantation ihrer Organe zu einem Mensch-Ghul-Hybrid wird. Während die Vorlage etwas Zeit braucht, bis sie in Fahrt kommt, geht beim Anime alles wesentlich zügiger voran. Großteils bleibt die Bewegtbild-Adaption dem Manga treu, doch gibt es Abweichungen, die zumindest mich nicht weiter stören.
Die Animation, die vom Studio Pierrot stammt, überzeugt genauso wie die Synchronisation. Die KäuferInnen von Tokyo Ghoul Vol. 1 dürfen sich auf einen hochwertigen und limitierten Sammelschuber ohne störendes FSK-Logo sowie auf ein zwölfseitiges Booklet und ein Wendecover bei der Blu-ray von Vol. 1 freuen. Tokyo Ghoul Vol. 1 verschwendet keine Zeit und treibt die Geschichte mit nur drei Folgen ordentlich voran. Fans von Ken Kanaki sollten sich die Anime-Umsetzung auf hohem Niveau keinesfalls entgehen lassen.