Trials of Mana im Test (PS4): Nettes Action-Adventure
1995 kam dieser Titel erstmalig in den Handel. Trials of Mana bekommt 25 Jahre später eine 3D-Neuauflage – lohnt sich das Spielen? Lest hier mehr!
Trials of Mana wurde als Download-Code von Square Enix bereitgestellt.
Über Trials of Mana
Als die Welt vor dem Untergang stand, hat die Göttin des Mana das Manaschwert benutzt, um acht Übel zu bannen. Diese acht Benevodons, Monster der Zerstörung, wurden in acht Manasteine gesperrt, so wurde das Unheil abgewandt. Die Göttin war durch die Schlacht so erschöpft, dass sie sich in einen Baum verwandelte und für viele Jahre schlief. Das Böse schläft jedoch nie und arbeitete unablässig daran, die Benevodons zu befreien und so die Kontrolle über die Weltherrschaft zu erlangen.
So brachen Kriege aus, um die Königreiche ins Wanken zu bringen. Frieden gab es nicht mehr, und das Mana wird immer weniger … Trials of Mana erzählt die Geschichte von sechs Protagonisten. Angela, Charlotte, Duran, Hawkeye, Kevin und Riesz werden aus ihrem Alltag gerissen, als der Mana-Baum plötzlich zu verwelken beginnt. So steht die Welt erneut vor dem Abgrund, und es liegt nun an diesen sechs Charakteren sowie an euch, um dieses Mal den Planeten zu retten. Das Spiel fängt mit der Charakterauswahl an, denn ihr entscheidet, mit wem ihr die Story beginnt!
So spielt sich der Titel
In Trials of Mana steuert ihr euren gewählten Charakter durch die 3D-Welt. Ihr seht das Geschehen aus der Verfolgerperspektive, was euch einen guten Überblick über die Umgebung verschafft. Manchmal liegen so wie etwa in Xenoblade Chronicles Gegenstände in der Welt herum, ihr geht einfach darauf zu und drückt die X-Taste. Aber auch Schatzkisten und Städtchen kommen vor, soweit erfindet das Game das Rad nicht neu. Ähnlich wie etwa in Rogue Galaxy gehen Kämpfe relativ rasch, und es gibt keine Runden abzuwarten.
Wenn ihr geschickt vorgeht, könnt ihr sogar Extra-Erfahrungspunkte im Kampf einsacken. Am schnellsten geht dies anfangs, indem ihr die richtige Ausrüstung verwendet. Wenn ihr eure Kämpfe in unter zehn Sekunden und ohne Schaden zu nehmen abschließt, gibt es nochmals Boni auf die gesammelte Erfahrung. Eure Figuren können jederzeit schnell oder stark angreifen, eine Ausweichrolle durchführen oder auch in die Luft springen. Genauso sind magische und Spezialattacken mit an Bord, die ihr durch den Einsatz eines Manapunkts und einer Kurzwahl (etwa L1+Quadrattaste) auslösen könnt.
Die Story: Verwoben und ineinander verflochten
Egal, mit welchem der Charaktere ihr Trials of Mana beginnt, die Story sorgt dafür, dass ihr schon nach etwa einer Stunde auf andere Hauptfiguren trefft. Mehr noch, wenn ihr in der Geschichte das Treffen spielt, könnt ihr auch die Hintergrundgeschichte der anderen Figur nachspielen. Hier ist aber zu erwähnen, dass ihr in dieser Sequenz keine Gegenstände ins „tatsächliche“ Spiel mitnehmen könnt. Darüber hinaus lässt sich während des Flashbacks das Game nicht speichern, ihr solltet also zumindest 15-20 Minuten Zeit für die Hintergrundgeschichte haben. Alternativ könnt ihr das Spielen der anderen Backstories ablehnen, was aber viel vom Plot wegnimmt.
Anfangs merkt man die Wurzeln des Originals Seiken Densetsu 3 auf dem SNES enorm. Schon das Intro lässt vermuten, dass irgendetwas mit den acht Manasteinen zu tun sein wird und die klassischen Grundzüge sind auch bei den jeweiligen Hintergrundgeschichten der Charaktere zu erkennen. Dafür ist rundherum alles sehr modernisiert worden. Sowohl das Kampfsystem, die 3D-Umgebungen als auch das Inventar und ein schnell aufrufbarer Gegenstandsring fügen sich hervorragend in das Gesamtbild von Trials of Mana ein.
Die Technik des Spiels
Grafisch ist Trials of Mana wirklich nett anzusehen. Die Charaktere wurden getreu den Artworks modelliert und sind auch ordentlich animiert. Was allerdings teilweise enorm ins Auge sticht – und das fiel auch bei Final Fantasy 7 Remake auf -, sind die Texturen. Bei manchen Close-Ups und Sequenzen seht ihr so grobkörnige Oberflächen, dass ihr meint, ihr spielt jetzt auf einer PSone. Glücklicherweise zieht sich das Thema nicht durch das gesamte Spiel, sondern beschränkt sich auf wenige Vorkommnisse. Schade ist, dass die Lüfter der PS4 Pro des Öfteren ohne erkennbaren Grund hochdrehten. Denn die optischen Effekte sind eher lau und spielen sich nicht in den Vordergrund.
Dafür ist die Hintergrunduntermalung von Trials of Mana alles andere als dezent. Fast schon unpassend ertönen manche Melodien in Dauerschleife, während ihr eurem Tagewerk nachgeht. Die Synchronsprecher bemühen sich da zwar, gehen aber teilweise völlig unter. Bei der Steuerung des Spiels kann man den EntwicklerInnen nur Rosen streuen, denn sowohl die Kamera als auch das Handling der Charaktere selbst tun immer, was man von ihnen verlangt. Bonuspunkt: Man muss eigentlich kaum mittels R3 die Feinde anvisieren – steht ihr nahe genug, trefft ihr fast immer automatisch.
Fazit zu Trials of Mana: Gutes Remake für RPG-Fans
Man muss das Original nicht gespielt haben, um Trials of Mana schätzen zu können. Solange ihr kein absolutes Meisterwerk erwartet (welches Game ist das schon?), könnt ihr mit diesem Titel einige Stunden Spaß haben. Im Test verging die Zeit tatsächlich schneller, als ich es erwartet hatte, und der Schwierigkeitsgrad reicht von angenehm leicht bis etwas fordernd. Sobald ihr den Dreh mit dem Schnellzugriff auf eure Gegenstände raus habt, hält sich die Herausforderung des Spiels in Grenzen.
Das Game macht vielleicht nicht alles richtig, was die Charakterentwicklung oder auch die eigenen Figurdarstellung angeht. Wer Fehler und Unreinheitenfinden will, wird sie auch finden – ob bei der Optik oder im Balancing-Bereich. Aber es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, meine Zeit mit Trials of Mana (hier geht‘s zur offiziellen Website) hätte keinen Spaß gemacht. Falls ihr euch nicht sicher seid, ob dieser Titel etwas für euch ist, könnt ihr eine Demo für PC, PS4 und Nintendo Switch anspielen. Ich persönlich spreche hiermit meine Empfehlung aus!