Trivial Pursuit World of Warcraft im Brettspiel-Test
Ihr sucht eine spielerische Ablenkung für raidfreie Abende, an denen ihr euch abseits des Bildschirms trotzdem über World of Warcraft austauschen könnt? Dann ist die neueste Trivial Persuit-Ausgabe vielleicht genau das richtige Brettspiel für euch.
Wie so oft in den Monaten vor einem WoW-Addon – Legion steht ja quasi vor der Tür – erschöpft sich die Motivation der SpielerInnen ebenso wie der Content des langjährigen MMORPG-Primus. Man kennt die Dungeons und Raidinstanzen schon auswendig, hat die letzte Arena-Saison überstanden und sehnt sich nach neuen Inhalten oder schwelgt in Erinnerungen an vergangene Zeiten. Eine schöne Möglichkeit etwas frischen Wind in diese Phase der Stagnation zu bringen, bietet Brettspiel-Entwickler Winning Moves mit Trivial Pursuit World of Warcraft.
Details zum Spiel:
- Anzahl SpielerInnen: Zwei bis sechs
- Empfohlenes Alter: 12+
- Inhalt: Individueller Würfel, sechs Baby-Murloc-Figuren, 600 Fragen, Spielbrett, Purtings, Spielsteine
Zugegeben, als ich die Spiele-Box erstmals in den Händen hielt, war ich ein wenig enttäuscht. Das WoW-Wissensspiel kommt in kleinerem Umfang an, als erwartet. Aber nichtsdestotrotz beinhaltet die kompakte Verpackung all die Inhalte, die versprochen werden. Nach dem Auspacken bleibt nur eine kleine Enttäuschung, denn die Frage-Karten fliegen lose in der Schachtel umher. Eine kleine Box für die Kärtchen wäre in jedem Fall noch schön gewesen. Ansonsten machen sowohl Spielbrett als auch Figuren einen wertigen Eindruck, die Box ist stabil und der Würfel mit bunten Murlocs verziert.
Das Spiel selbst basiert natürlich auf den bewerten Trivial Pursuit-Regeln. Würfeln, Fragen beantworten, Purtings (Tortenstücke) sammeln und am Ende eine letzte Herausforderung meistern und gewinnen. Die Fragenkategorien passen sich in diesem Fall an das Thema an und setzen sich aus diesen Bereichen zusammen:
- Geografie: Zonen, Städte und Orte
- Spieler-Charaktere: Klassen, Völker und Berufe
- Hintergrundwissen: Helden, Geschichte und Ereignisse
- Beute: Ausrüstung, Reittiere und Haustiere
- Bösewichte: Bosse, Monster und Diener
- Gefechte: Dungeons, Schlachtfelder und Arenen
Die Schwierigkeit der Fragen variiert dabei deutlich. Es gibt jene Fragen, auf die selbst WoW-Neulinge die Antwort wissen; aber auch Detailwissen wird abgefragt, das wohl nur hartgesottene Fans auf die Schnelle parat haben. Hier drei Beispiele:
- Leicht (aus der Kategorie Spieler-Charaktere): Was ist keine Währung in World of Warcraft: Platin, Gold, Silber oder Kupfer?
- Mittel (aus der Kategorie Bösewichte): Welche Art Scherbenwelt-Orcs von der Höllenfeuerhalbinsel hat rote Haut?
- Schwer (aus der Kategorie Hintergrundwissen): Welches Mitglied des irdenen Rings und Berater von Thrall besaß einst Varian Wrynn als Sklave?
Die Schwierigkeitsgrad-Durchmischung ist dabei meines Erachtens sehr gut gelungen. Es gibt ausreichend Fragen, an denen ich mir als WoW-Veteran die Zähne ausbeiße, aber auch zahlreiche die ein unterhaltsames und nicht frustrierendes Spielerlebnis garantieren.
Fazit
Trivial Pursuit World of Warcraft ist trotz kleinerer Schwächen das ideale Geschenk für Fanboys und -girls sowie die perfekte Ergänzungen für die Spielsammlung einer SpielerInnen-WG oder jeder Nerd-Lebensgemeinschaft. Man sollte sich aber dessen bewusst sein, dass diese Variante des Brettspielklassikers eher einer Reise-Edition entspricht – also in einer kleineren Box und geringerem Umfang daherkommt. Dementsprechend attraktiv ist aber auch der Preis für ein sehr gelungenes Kleinod. Alles in allem ist das WoW-Wissenspiel ein sehr unterhaltsamer Zeitvertreib für die Wartezeit auf das World of Warcraft-Movie und das nächste Addon Legion.