Trover Saves The Universe Test (PS4): Chaotischer Trubel
Trover Saves The Universe stammt aus der Feder von Justin Roiland (Rick & Morty). Der Action-Plattformer punktet mit cooler VR-Unterstützung und spitzer Zunge – lest das Review!
Worum geht‘s in Trover Saves The Universe?
Alles beginnt so ähnlich, wie ihr es von Rick & Morty erwarten würdet: Mit hohem Tempo und ziemlich sinnbefreit. Bevor ihr euch verseht, habt ihr eure Hunde an ein Monster verloren und müsst gemeinsam mit dem namensgebenden Trover das Universum retten. Eure Spielfigur ist an einem hochtechnologischen Stuhl gebunden, und eure eigene Bewegung ist höchst beschränkt. Alles, was ihr tun könnt, ist nach oben oder unten zu „poppen“, sprich, ihr habt zwei zusätzliche Höhenstufen.
Glücklicherweise seid ihr in der Lage, Trover mit den Analogsticks zu steuern, und an leuchtenden Stellen dürft ihr euch nachteleportieren. Somit seid ihr persönlich die Kamera in Trover Saves The Universe – das ist ein nettes Konzept. Während ihr durch die Welten streift, lernt ihr verschiedene Völker kennen, doch ganz Rick & Morty-typisch haben sie alle eines gemein. Sie können einfach nicht die Klappe halten, und so sollen gleich vorweg die Synchronsprecher lobend erwähnt werden! Riskiert einen Blick:
Sprüht nur so vor Atmosphäre
Trover Saves The Universe bietet euch schrägen Humor vom Feinsten, schon auf der offiziellen Website des Spiels. Egal, ob Genres auf die Schaufel genommen werden oder ihr selbst als ZockerIn, jeder Avatar im Game hat einiges zu sagen. Egal, ob nervige Pop-up-Figuren oder sehr eingebildete Charaktere, Trover Saves The Universe hat sie alle! Natürlich macht das eine Menge Spaß, wenn ihr in der Stimmung dafür seid. Doch wenn ihr einfach nur abschalten wollt und in Ruhe zocken möchtet, dann müsst ihr eine große Portion Geduld mitbringen.
Der Clou daran ist, dass Trover eigentlich nicht ernst genommen wird. Alle sprechen viel lieber mit euch, und ihr werdet sogar bei Fragen mit einbezogen. Ihr könnt auf einige davon sogar mit Ja oder Nein antworten, Trover wird dabei völlig ignoriert, sehr zum Leidwesen des Wunderknaben. Damit er euch hilft, versprecht ihr Trover, grüne Power-Babys zu sammeln, damit er regelmäßige Upgrades wie etwa mehr Lebenspunkte bekommt. Solche Ideen gibt es nur von Justin Roiland, wie es scheint!
Das Gameplay des Titels
Da eure Spielfigur beeinträchtigt ist, könnt ihr euch nicht selbst bewegen. Nur über den getreuen Trover könnt ihr euch teleportieren, was euch als menschlicher Kamera natürlich entgegenkommt. In Trover Saves The Universe gilt es darüber hinaus, vielen feindlich gesinnten Figuren den Garaus zu machen. Diese Klonkrieger werden euch mal mehr, mal weniger inflationär entgegengestellt und sind eigentlich nur eine geringfügige Behinderung beim Spielen. Viel eher sind die Rätselportionen und Geschicklichkeitseinlagen wegen des Spieldesigns fordernd.
Denn springen muss euer Trover mehr als zur Genüge, und dank der festgesetzten Punkte, an denen ihr euch aufhalten dürft, leidet hier die Übersicht teilweise stark. Zwischen Rätsel, Kampf und Erforschung ist nur noch Platz für jede Menge Gesprochenes, und Trover Saves The Universe steigt hier gehörig auf das Gas. Wie gesagt, wenn ihr auf den Humor à la Rick & Morty steht, ist dieses Game wie geschaffen für euch. Findet ihr präpubertäre Aussagen und Handlungen aber gar nicht cool, so werden euch auch die Dialoge im Spiel schon sehr bald nerven.
Trover Saves The Universe – die Technik
Das Spiel sieht für einen PSVR-Titel wirklich gut aus. Der Comic-Stil passt perfekt, die Umgebungen sind bunt, die Charaktere besitzen einen tollen eingängigen Look und bleiben euch in Erinnerung. Die Spezialeffekte werden nur sparsam eingesetzt, das ist aber auch total in Ordnung. Hier geht es immerhin um eine Reise, die durch eure Augen erlebt wird. Trover tut dabei sein Möglichstes, euch bei Laune zu halten. Doch auch all die anderen Charaktere haben so viele Zeilen, dass es nicht langweilig wird!
Fast jeder NPC brabbelt und schwafelt vor sich hin, und selbst, wenn ihr nur an jemandem vorbeilauft, erzählt jeder so eine Geschichte. Da wäre es schon fast Verschwendung, wenn ihr einen NPC tötet … Während der Sound (3D-Audio!) und die englischen Synchronsprecher Bestnoten einheimsen, tut die Steuerung schon teilweise weh. Viele Plattform-Einlagen und Rätsel könnt ihr wegen des Spieldesigns nur aus der Ferne beobachten, das sorgt für so manche unnötigen Frustmomente.
Trover Saves The Universe: Nicht für alle geeignet
Dieser Titel verbindet schräge Ideen und Humor, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt. Egal, ob ihr es auf der PS4 spielt oder durch die PSVR-Brille, Trover Saves The Universe wirkt in jedem Fall äußerst erheiternd und lässt euch für ein, zwei Abende alles um sich herum vergessen. Das Spieldesign, dass ihr nur an gewissen Punkten herumblicken dürft, macht ein paar Passagen unnötig knifflig und frustrierend, die Steuerung ist wahrlich nicht der starke Punkt des Games. Dafür könnt ihr euch ähnlich wie in No More Heroes durch Gegnerhorden (oder NPC) schnetzeln.
Der vulgäre Humor und die tollen englischen Synchronsprecher verleihen diesem Game etwas Einzigartiges. Es ist bei weitem nicht perfekt, und die Story sowie die Quests machen sehr gerne nur wenig Sinn, doch die Reise macht unter dem Strich doch Spaß. Schon alleine die Achievements, die ihr bekommen könnt, sind so abgedreht, dass es eine Freude ist. Daher lasst es mich einfach ausdrücken: Wenn ihr Rick & Morty liebt und etwas in dieser Richtung spielen wollt, so gibt es keinen Weg an Trover Saves The Universe vorbei!