Unter dem Radar: Thimbleweed Park
Thimbleweed Park [offizielle Website] verschlug Point’n’Click-Fans letzten März für einige Stunden wieder in das Jahr 1987, als der Adventure-Höhenflug von Lucas Arts mit Maniac Mansion begann und aufgrund folgender Meisterwerke wie Day of the Tentacle oder Monkey Island einige Zeit andauern sollte. – Und der Titel hat es bereits verraten: Das mittels Kickstarter finanzierte Adventure, Thimbleweed Park, ist unser heutiger Titel der Rubrik “Unter dem Radar”.
Was ist “Unter dem Radar”?
Ich weiß, bei der Fülle an News, Previews und Tests, die auf unserem Blog zu finden sind, fällt es schwer zu glauben, dass Games erscheinen, ohne dass wir davon berichten. Da dem aber so ist, habe ich mir für das Ende des Jahres einige erwähnenswerte Videospiele herausgepickt, die 2017 erschienen sind und zu denen bisher (fast) nichts auf unserer Website zu finden war. Kurz gesagt: In der Artikelreihe “Unter dem Radar” bringen wir euch die Spielehighlights des Jahres näher, die wir bisher übersehen haben.
Schräger Neo-Noir Krimi
Das titelgebende Thimbleweed Park ist ein kleines amerikanisches Kaff, das von 80 Verrückten bewohnt wird: Klempner, die sich als Tauben verkleiden, Hüter des Gesetzes mit nervenaufreibenden Sprechgewohnheiten, unflätig fluchende Clowns und, und, und.
Ron Gilbert und Gary Winnick, die Erfinder von Monkey Island und Maniac Mansion zeichnen sich für dieses Retro-Abenteuer verantwortlich und haben einen vor Anspielungen an alte Adventures platzenden Neo-Noir Krimi erschaffen. Es gilt mit der Hilfe fünf spielbarer Charaktere einen Mordfall im Jahre 1987 aufzuklären. Diese müssen zwar zusammenarbeiten, gehen sich dabei allerdings gehörig auf die Nerven. Für bizarre Situationen und schrägen Humor ist also gesorgt.
Point’n-waas?
Für alle, die sich unter einem “Old School Point’n’Click Adventure” nicht so richtig etwas vorstellen können, hier eine kurze Erläuterung zum Spielprinzip: Das Spiel wird eigentlich ausschließlich mit der Maus gespielt. Klickt man auf eine bestimmte Stelle am Bildschirm, bewegt sich die Spielfigur dorthin. Um Aktionen auszuführen, klickt man auf die Verben, die auf der unteren Bildschirmhälfte zu sehen sind und dann auf den Gegenstand oder die Person, mit dem/der etwas passieren soll. Auch Gegenstände im Inventar lassen sich per Mausklick miteinander kombinieren und benutzen. Rätsel werden dadurch gelöst, dass entsprechende Dinge korrekt kombiniert und im richtigen Moment auf einen Gegenstand oder eine Person angewandt werden.
In aller Kürze
Thimbleweed Park ist ein Adventure der alten Schule, das nur so vor Anspielungen auf frühere Spiele von Lucas Arts und Sierra überquillt, worüber sich wohl vor allem ältere Videospielgenerationen freuen dürften. Doch auch jüngere Serienneulinge werden wohl so schnell keinen zugänglicheren Weg finden, in die Ursprünge des Point’n’Click-Genres zu schnuppern.
Ich selbst hatte noch keine Gelegenheit, Thimbleweed Park zu spielen, habe mir aber einige Folgen des unterhaltsamen Let’s Plays auf GronkhRetro angesehen.