Where Cards Fall Test (Arcade): Ruhiges Denkspiel
In Where Cards Fall beschäftigt ihr euch mit der Jagd nach Erinnerungen und dem Erwachsenwerden. Nachdenklichkeit gefällig? Lest das Review!
Dieses Game ist nur dann spielbar, wenn ihr Mitglied bei Apple Arcade seid. Dazu müssen eure Geräte auf iOS 13 oder neuer aktualisiert sein. Dieser Dienst kostet euch 5 Euro im Monat und bietet euch unlimitierten Zugriff auf über 100 Spiele. Apple Arcade-Titel werden durch eure Abo-Zahlungen und Apple selbst finanziert. Dadurch können es sich die EntwicklerInnen leisten, auf die unbeliebten Finanzierungsoptionen wie sich laufend wiederholende Werbeeinblendungen oder In-App-Käufe zu verzichten. Timer, die euren Spielspaß einschränken oder verzögern, gibt es nicht.
Ohne Worte, aber vielsagend
Where Cards Fall bietet euch eine Hauptfigur an, die sich in künstlerisch anspruchsvollen Umgebungen aufhält. Hierbei wechseln sich zwei Kategorien ab: Ein Raum ist größer und wird zu einem Puzzle, das es für euch zu lösen gilt. Der darauf folgende Raum ist eher klein und treibt die Story ein wenig voran, das heißt, ihr bekommt wieder eine Erinnerung präsentiert. Die Charaktere sprechen nur wenig, und wenn, dann in einer Art von Simlisch – ihr versteht absolut nichts. Der Fokus des Spiels liegt daher ganz klar auf den Raumpuzzles.
Diese sind so geartet, dass ihr von A nach B müsst. Euer Endpunkt ist dabei immer eine Spielkarte, die sich beim Erreichen in eine Tür verwandelt. Der Clou bei Where Cards Fall ist, dass ihr in den Puzzles auch manipulierbare Kartenstapel vorfindet. Durch Ziehen mit einem Finger könnt ihr sie bewegen, während ihr durch das Auseinanderziehen mit zwei Fingern ein Kartenhaus in beliebiger Größe baut. So könnt ihr euren Avatar zu seinem Ziel geleiten – doch Vorsicht, mit Fortdauer des Spiels werden die Rätsel dank anderer Kartenhausformen knackiger.
Es gibt auf die Augen und Ohren
Where Cards Fall legt von der ersten Sekunde an so richtig los. Der Art-Stil, der minimalistische Soundtrack und die coole Soundkulisse besitzen von Anfang an höchste Qualität. Dunkle naturbelassene Passagen wechseln sich mit sonnigen Umgebungen und viel Schatten ab, und dank des comichaften Stils wird es niemals zu lebensnah. Die Karten sind genial animiert, so könnt ihr das gesamte Deck durch rasches Herumwischen wie eine Schlange herumfliegen lassen, bevor es sich wieder sammelt.
Auch die kleinen Dinge sind gut gelungen: Wenn ihr wohin tippt, zeichnet sich ganz à la Life is Strange eine dünne weiße Linie ab und zeigt euch, wo eure Figur laufen wird. Kommt ihr mal nicht weiter, könnt ihr jederzeit einen kostenlosen Hinweis erhalten. Manchmal ist ein Umriss alles, was ihr braucht! Schade ist allerdings nur, dass Where Cards Fall nicht allzu viel Abwechslung bietet. Gemeinsam mit der schon sehr gemütlichen Atmosphäre kommt hier nur wenig Spannung auf. Die Story braucht ein wenig, um in Fahrt zu kommen, und die verschiedenen Kartentypen fordern euch mal mehr und mal weniger.
Where Cards Fall: Künstlerisch wertvoll
Das Versprechen von Where Cards Fall ist ein schönes: Hier könnt ihr ähnlich wie bei Tint in Ruhe puzzeln. Wenn ihr Karten mögt, ist es eine Freude, sie als Lösung zu benutzen und die Decks beliebig zu verschieben. Die Animation des Titels ist wahrlich gut gelungen, genauso die Steuerung und die Audio-Untermalung. Hier gibt es von der Technik her nicht viel zu meckern. Allerdings gibt es nur wenig Abwechslung, am Spielprinzip wird sich in den 50 Raumpuzzles nicht viel ändern. Wenn euch der Stil der ersten Räume gefällt, ist das gut – erwartet ihr aber später etwas Anderes, werdet ihr enttäuscht.
Das soll die Leistung des Teams hinter Where Cards Fall jedoch nicht schmälern. Dieses Spiel ist ideal dazu geeignet, mal ein wenig abzuschalten und nach einem stressigen Tag herunterzukommen. Es gibt keinen Zeitdruck, die Hintergrunduntermalung ist ideal und der künstlerische Look vermag rasch zu gefallen. Die Jagd nach Erinnerungen sowie die Geschichte des Erwachsenwerdens, die auf der Spieleseite angepriesen werden, treten neben den Rätseln in den Hintergrund. Where Cards Fall ist im Abonnement Apple Arcade (5 Euro im Monat) enthalten.