Wie helfen uns Supercomputer? Durch Forschung
Dank Supercomputer und vernetztem Rechnen haben ForscherInnen in Barcelona einen Durchbruch vermelden dürfen. Die ersten Schritte für ein besseres HIV-Heilmittel sind gesetzt – und dieses wurde ausschließlich auf Computern entwickelt.
Ein Supercomputer ist in Wahrheit nicht viel anders als ein gewaltiger Rechner. Anstatt aber wie ein PC zur Einzelplatznutzung, wie wir ihn gewohnt sind, zu fungieren, stellt er seine Power mehreren AnwenderInnen zur Verfügung. Was passiert aber, wenn er ausschließlich für spezielle Aufgaben genutzt wird?
Supercomputer weisen die Zukunft
Barcelonas Supercomputing Center hat neue Behandlungsmöglichkeiten und Wirkstoffe mittels Computerpower geschaffen. Herauszufinden, wie Biomoleküle interagieren und sich in lebendigen Zellen verhalten, ist extrem prozessorintensiv. Diese Moleküle sind für die Selbstheilung und den Metabolismus im menschlichen Körper zuständig.
Um diese Probleme zu lösen, hat das Barcelona Supercomputing Center (BSC) kurzerhand PELE geschaffen. Kein Fußballgott, aber wichtig für die Protein Energy Landscape Exploration – die Software lässt Proteinstrukturen analysieren. Es kann simulieren, wie Wirkstoffe mit den Erregern interagieren und das Ergebnis sein wird.
Die PELE-Methode kombiniert die Sequenzierung von DNA mit der Identifikation von genetischen Mutationen. Darüber hinaus werden Proteine des Körpers mit Proteinen des Virus gemeinsam simuliert – und all dies in weniger als 24 Stunden auf einem herkömmlichen PC. Wenn man also diese Leistung vervielfacht, ist dies ein gewaltiger Schritt für die Forschung.
Wie es schon Usus beim verteilten Rechnen ist, können ForscherInnen dank dieser Technik die Informationen binnen Stunden verarbeiten. Anders hätte es Tage oder gar Wochen gedauert. Die Entwicklung eines Heilmittels ist jedoch nur der Anfang – vor der Massenproduktion will diese natürlich erst hergestellt und getestet werden.
Apropos Massenproduktion: Dank Supercomputer würden sich in naher Zukunft auch individuelle Behandlungen erschließen. Nach einer genetischen Analyse der Patientin/des Patienten könnte man so eine Behandlung durchsimulieren. So lässt sich herausfinden, welche Methode am effektivsten wäre. Wie stellt ihr euch die medizinische Zukunft vor: Könnte das der lang ersehnte Durchbruch sein?