Wolfenstein II: The New Colossus (Switch) im Test: Lineare Baller-Action
Nun ist der Einzelspieler-Shooter Wolfenstein II: The New Colossus auch auf der Nintenso Switch. Ob die Familienkonsole ebenso für einen Shooter gut ist? Lest es hier im Review!
Packender Einstieg in Wolfenstein II: The New Colossus
Man kann es nicht genug betonen. Sobald ihr das Hauptmenü von Wolfenstein II: The New Colossus verlassen habt, zieht euch das Game in seinen Bann. Die Idee hinter der Story ist richtig gut und schreckt auch vor bizarren Szenen nicht zurück. Das Spiel führt die Geschichte von Wolfenstein: The New Order fort. Hier hat das Nazi-Regime den Zweiten Weltkrieg dank futuristischer Technologie gewonnen.
Die Widerstandskämpfer des Kreisauer Kreises führen fortan einen ungleichen Kampf gegen das Nazi-Regime. Die Fortsetzung setzt 1961 an, wenige Monate, nachdem der Serienprotagonist B.J. Blazkowicz den Kopf des Regimes, Wilhelm Straße, getötet hat. In Wolfenstein II: The New Colossus gilt es nun, Amerika von den Nazis zu befreien. Eure Hauptgegnerin ist die abgedrehte Irene Engel.
Die SS-Kommandantin beginnt ihr maliziöses Tagewerk fulminant, sie macht sich auf der Stelle unsympathisch. Grandioser Charakter! Ihr steuert den Einzelkämpfer B.J. Blazkowicz, der die Nazis im Alleingang mit Maschinengewehren und Äxten zu bekämpfen hat. Dabei wird sein malträtierter Körper immer wieder neu zusammengeflickt. Trailer gefällig?
Das Gameplay
Ihr erwartet einen Shooter? Gut, denn mit Wolfenstein II: The New Colossus bekommt ihr einen Shooter. Im Prinzip versucht ihr in Dauerschleife, Munition, Heilung und Schilde aufzusammeln. Während ihr die Kugeln möglichst zielgerichtet in die Körper von ankommenden Feinden ballert, steckt ihr die anderen Goodies ein und heilt eure Wunden damit.
Natürlich gibt es nicht nur Wellen von Gegnern, das wäre ja langweilig. Nein, Wolfenstein II: The New Colossus hat sich das Prinzip von Kommandanten zueigen gemacht! Bevor ihr also nicht die Befehlshaber ausschaltet, kommt ihr nicht weiter. Diese Anführer holen immer wieder Verstärkung, euer Weg ist also klar. Sucht den Commander, und sterbt nicht zuerst.
Dafür stehen euch viele verschiedene Waffen zur Verfügung. Von der klassischen Pistole über Halbautomatikwaffen bis hin zu schweren Geschützen wie einer 200 kWh-Elektroflinte dürft ihr alles abfeuern, was ihr in die Finger kriegt. So kämpft ihr euch Stück für Stück durch die Feindesbasis, um eine Zwischensequenz zu sehen. Danach geht es in den nächsten Level: So spielt sich Wolfenstein II: The New Colossus.
Die technische Umsetzung von The New Colossus
Was man sieht, bekommt man – oder so. Schon von der Hardware alleine ist klar, dass eine Nintendo Switch niemals die 4K-Auflösung und die 60 Bilder pro Sekunde bieten kann, die euch eine PS4 Pro oder eine Xbox One X liefern. Doch für Switch-Verhältnisse sieht Wolfenstein II: The New Colossus gut aus, sehr gut sogar. Die lange erste Sequenz in der Story vermag richtig zu gefallen, da passt einfach alles.
Wenn ihr euch dann bewegt, wird die Sache ein wenig hakeliger. Da kommen Ruckler vor, und die Lichteffekte gehen nicht immer ganz so auf wie beabsichtigt. Je mehr Action vor sich geht, umso auffälliger wird der Hardware-Nachteil der Konsole. Es ist dabei ziemlich egal, ob ihr im Handheld-Modus oder im TV-Modus spielt: Die kleinen Störungen sind da und dort zu sehen.
Insgesamt ist die bewegte Optik gut, ohne großartig zu glänzen. Der Sound findet sich in derselben Riege ein: Manche Stellen sind gut gemischt, und andere sind sehr, sehr schusslastig. Diese Szenen wechseln sich des Öfteren nacheinander ab, da versteht man nicht ganz, was die Akustik-Leute da geritten hat. Die Steuerung ist auch nicht der großen Rede wert – sie funktioniert, aber Potential gibt es zuhauf.
Großer Krieger, müder Krieger
Wolfenstein II: The New Colossus ist ein Zwiespalt auf zwei Beinen, genauso wie sein Hauptheld. Manche Passagen wie etwa der Einstieg ins Spiel polarisieren völlig – die Einen verlassen das Spiel, die Anderen haben richtig Freude daran. Sehr schockierend und brutal wird euch die Story von Wolfenstein II: The New Colossus nähergebracht, und mir persönlich hat das gut gefallen.
B.J. Blazkowicz, euer Protagonist im Spiel, ist so etwas wie ein Stehaufmännchen. Klar gibt es dafür die wildesten Erklärungen wie einen verstärkten Metabolismus und erhöhte Selbstheilung. Doch dass ihr die Reise mit erheblichen Einschränkungen beginnt und später sogar mal wesentlich mehr verliert, als euch lieb ist, driftete für mich schon ein wenig ins Lächerliche ab.
Wenn ihr die Story nicht zu ernst nehmt, ist Wolfenstein II: The New Colossus unter dem Strich ein solider Shooter. Fast nur schade, dass sie dafür zu gut geschrieben ist. Irene Engel ist eine Wahnsinnige, die ihr nach wenigen Minuten persönlich zur Strecke bringen wollt. Die Nintendo Switch ist nur nicht die beste Plattform für ein reaktionsschnelles Spiel, das genaues Zielen von euch verlangt.
Fazit zu Wolfenstein II: The New Colossus: Frecher Shooter mit Luft nach oben
Ihr dürft wahrlich nicht zart besaitet sein, wenn ihr Wolfenstein II: The New Colossus spielt. Da werden Kraftausdrücke herumgereicht wie Pakete in der Spedition, und auch optisch gibt es keine Schonung. Blut fließt da, wo ihr Blut erwartet, und das Nazi-Regime greift im Game erbarmungslos durch. Wenn das nicht euer Metier ist, macht einen großen Bogen um das Spiel.
Shooter-Freunde, die unbedingt auf der Switch ballern möchten, haben fast keine Alternative zu Wolfenstein II: The New Colossus. Der erwachsene Shooter passt gut auf die Konsole, ihr müsst nur mit den Abstrichen leben können. Mit den Joy-Cons lässt sich von absoluter Präzision bloß träumen, auch die Grafik ist reduziert. Flüssiges Gameplay ist nur teils möglich.
Mich persönlich hat die Story rund um Irene Engel und ihre Tochter Sigrun gefesselt. Ein paar Dinge wie die Rücksetzpunkte verpassen dem Spielspaß manchmal einen Dämpfer, doch wirkliche Probleme bekommt ihr nie. Wer trotzdem mit der Situation hadert, spielt halt im Baby-Schwierigkeitsgrad. Wolfenstein II: The New Colossus macht einen guten Auftakt, doch nur Fans sollten hier zugreifen.
“Die Nintendo Switch ist nur nicht die beste Plattform für ein reaktionsschnelles Spiel, das genaues Zielen von euch verlangt.”…äääh. Was? Und…Splatoon 2? Doom? Gyro-Steuerung? Es gibt kaum eine Konsole die sich besser dafür eignet. Potential? Das gibt es eigentlich nur dann beim PC noch – aufgrund der Maus. Tipp: das nächste mal Sensitivität/Gyro anpassen. Dazu kommt, das die PS4 Pro Wolfenstein 2 nicht in 4K rendert, und diese Geräte ungefähr die 10-fache Leistungsaufnahme wie eine Switch haben. Das 10-fache. Wieso man also überhaupt solche Geräte miteinander vergleicht…wisst ihr wahrscheinlich selbst auch nicht so richtig…wahrscheinlich weil man mit beidem Spielen kann.… Read more »