WoW: Battle for Azeroth Test-Fazit der Beta
Im August lassen SpielerInnen des betagten MMOs World of Warcraft die verheerte Küste hinter sich, und widmen sich wieder wichtigeren Dingen: dem Krieg zwischen Horde und Allianz. Die Bedrohung durch die brennende Legion ist abgewendet, Sargeras wurde verbannt, und überhaupt mangelt es kampferprobten HeldInnen wieder einmal massiv an Feindbildern. Da liegt es natürlich nahe sich auf benachbarten Inseln einzuigeln, die trotz Raumschifftechnologie und Warpportalen bis dato unentdeckt geblieben sind. Wir haben Zugang zur Beta von Battle for Azeroth, der siebten Erweiterung von WoW erhalten, um euch einen kleinen Vorgeschmack darauf bieten zu können. Wie sich die Horde auf Zandalar, und die Allianz auf Kul Tiras so schlägt, will ich in diesem Beta Erfahrungsbericht schildern.
Neue Gebiete
Erstmals seit Vanilla WoW verschlägt es die beiden verfeindeten Fraktionen wieder in getrennte Questgebiete. Die Horde setzt Fuß auf die Insel des Zandalari-Trollimperiums, während die Allianz Verbündete in Jaina Prachmeers Heimat Kul Tiras um sich schart. Und auch auf den Heimatkontinenten Kalimdor und den östlichen Königreichen ändert sich einiges. Während die Allianz unter ihrem jungen Herrscher Anduin gegen das von Untoten besetzte Lordaeron vorrückt, steckt die Horde gleich das komplette Startgebiet der Nachtelfen, den Baum Teldrassil in Brand. Somit herrscht wieder klare Gewaltentrennung auf den Kontinenten, wenn man einmal von den Startgebieten der Blutelfen und Draenei absieht, die erst mit The Burning Cruisade eingeführt wurden.
Zündstoff zwischen den Streithanseln gibt es trotzdem reichlich. Auf Inselexpeditionen schürft ihr nach der umkämpften Ressource Azerit und kommt dabei SpielerInnen der gegnerischen Fraktion ins Gehege. Und in sogenannten Warzones müsst ihr in guter alter RTS-Manier Basen hochziehen, und mit Wellen computergesteuerter Truppen gegen den Feind marschieren.
Azerit
Die legendären Artefaktwaffen aus Legion sind Geschichte. Anstelle von Artefaktmacht sammelt ihr in Battle for Azeroth Azerit um eure Ausrüstung zu verbessern. Dieses Metall aus dem Herz des Planeten Azeroth wurde durch Sargeras Schwert zutage gefördert. Und wie das mit seltenen Rohstoffen nun mal so ist, trachten beide Fraktionen nach dem wertvollen Gut. Durch das Sammeln von Azerit füllt ihr einen Erfahrungsbalken auf, der auch nach Erreichen des Maximallevels 120 weiterwächst. Mit steigender Azeritstufe könnt ihr spezielle Ausrüstungsgegenstände mit bis zu drei zusätzlichen Talenten ausstatten.
Im Wesentlichen entscheidet ihr euch dabei zwischen defensiven, offensiven oder unterstützenden Eigenschaften. So könnt ihr euer Gear wieder stärker an eure Spezialisierung anpassen, ohne gleich mehrere Stück Rüstung mitschleppen zu müssen. Gegen einen Obolus setzen spezielle NPCs die Mini-Talentbäume eurer Ausrüstung auch wieder zurück. Eine etwas eingedampfte Rückkehr zu klassischen KlassenlehrerInnen quasi.
Klassen und Rassen
In Puncto Klassendesign legt Battle for Azeroth eine fällige Auszeit ein. Auf Neuzugänge müsst ihr diesmal komplett verzichten. Nur wenige Klassen wie Dämonologie-Hexer und Überlebens-Jäger dürfen sich über tiefgreifende Änderungen freuen. Eher wurden die bestehenden Talente und Fähigkeiten im Detail überarbeitet, und die Schadens- und Lebenswerte wieder auf ein lesbares Minimum reduziert. Dieser Item-Squish fällt sogar noch tiefgreifender aus, als dereinst in Mists of Pandaria, werden doch auch alle Itemlevels deutlich nach unten korrigiert.
Bei den Rassen gibt es dafür spektakuläre Zugänge zu verzeichnen. Mit den verbündeten Rassen möchte Blizzard im Laufe der Expansion ein ganzes Arsenal an neuen Völkern ins Spiel bringen. Den Anfang bei der Horde machen die Nachtgeborenen, Hochbergtauren und Mag’Har Orcs, die neuerdings auch des aufrechten Ganges fähig sind. AllianzspielerInnen dürfen sich fürs Erste über Dunkeleisenzwerge, lichtgeschmiedete Draenei und Leerenelfen freuen. In weiterer Folge werden noch andere Völker wie die Vulpera oder die Zandalari-Trolle verfügbar werden.
Geschichte
In Battle for Azeroth dreht sich alles im den titelgebenden Konflikt zwischen Allianz und Horde. Entsprechend ziert diesmal auch kein gemeinsamer Bösewicht das Cover der Spieleverpackung. Mit den beiden neuen Gebieten tauchen SpielerInnen tief in die antike Geschichte Azeroths ein, und bekommen es seit langem mal wieder mit Azteken-Trollen und Nordsee-Piraten, statt mit Dämonen und Wikingern zu tun. Gleich in den einleitenden Szenarien der Erweiterung werden wir Zeuge eines tiefen Zerwürfnisses, dass die Horde zu spalten droht, und erleben Anduin Wrynns erste zaghafte Schritte in den großen Schuhen seines verstorbenen Vaters. Die Grundsteine für eine packende Handlung sind also gelegt, und ich bin schon sehr gespannt, wie und wo der Krieg um Azeroth gipfeln wird.
Technik
Den Spruch, dass WoW in seinem 14. Jahr nicht mehr ganz taufrisch aussieht, musste der Altvater der MMOs schon zu oft über sich ergehen lassen. Blizzard arbeitet wie besessen daran, alte Grafikrelikte durch neue, hochauflösende Assets auszutauschen. Silithus und Tirisfal sind nur ein Vorgeschmack darauf, was die EntwicklerInnen mit der alten Welt noch vorhaben. Neben deutlich schönerer Vegetation und schrofferen Geländekanten halten auch detailliertere Tiere und Kreaturen Einzug in die ursprünglichen Kontinente.
Diese erneuerten und neuen Gebiete können sich durchaus sehen lassen. Vor allem die Mangrovenwälder des Bluttroll-Mohres Nazmir und die staubtrockenen Weiten der Wüste Vol’Dun sehen zum Anbeißen aus. Hier hat sich Blizzard klar von bekannten Gebieten aus Diablo III inspirieren lassen.
Battle for Azeroth Test-Fazit der Beta
Ihr dürft gespannt sein, was Blizzard ab dem 14. August alles auftischen wird. Mit Kriegsfronten, Inselexpeditionen und Azeritausrüstung könnt ihr euch jedenfalls schonmal auf haufenweise neues Holz gefasst machen. So schnell ist dieses MMO-Urgestein noch nicht abzuschreiben. Ich jedenfalls kann es kaum erwarten meinen Blutelfen Paladin durch Kriegsfronten und Inselexpeditionen zu steuern, und der Allianz mal so richtig eins auf die Mütze zu geben – Für die Horde!