Xiaomi 13 Pro im Test: Die Welt in Händen?
Mit dem 13 Lite, 13, 13 Pro und dem kürzlich auch hierzulande angekündigten 13 Ultra setzt Xiaomi ein klares Zeichen und will seine Präsenz auch im europäischen Markt stärken. Von der unteren Mittelklasse bis in die High-Class Bereiche soll alles abgedeckt sein – das richtige Smartphone für jede Person.
Das Xiaomi 13 Pro möchte dabei seinem Vorgänger folgen und ein High-End Erlebnis zu einem vergleichsweise günstigeren Preis anbieten. Starker Chip, Leica-Kamera, klares Display und vieles mehr. Wir haben uns angesehen, ob das Xiaomi 13 Pro hält, was es verspricht.
Von Kraft und Form
Schon das Xiaomi 12 Pro hat sich für eine im Vergleich zu anderen Geräten kompakte Form entschieden und der chinesische Hersteller bleibt dieser Linie auch in der dreizehnten Generation treu. Mit 162,0 x 74,6 mm ist das 13 Pro angenehm kompakt und genießt ein schlichtes elegantes Design. Wahlweise wird das neue Xiaomi 13 Pro in Österreich in den Farben Ceramic Black oder Ceramic White verfügbar sein.
Sowohl die Form als auch die Oberflächenhaptik des Geräts fühlen sich wertig an und das Gewicht von 229 Gramm ruht gut in der Hand. Von einem Medium-Range Gerät kommend, fühlt sich auch das seitlich abgerundete Display aus Corning Gorilla Glass Victus wunderbar glatt an, ist kristallklar und widersteht Fingerabdrücken sehr gut. Einzig Staub sammelt sich darauf gerne und setzt sich in den Ritzen der nicht ganz idealen mitgelieferten klaren Plastikhülle fest. Ein Problem, das durch gelegentliches Abwischen aber leicht negiert werden kann.
Ein wohl der Funktionalität geschuldeter Design-Aspekt ist die stark herausstehende Kamera auf der Rückseite. Denn während das Smartphone selbst schlanke 8,38 mm dick ist, steht die Kamera weitere gute 2 mm hervor. Das Gerät liegt dadurch uneben und kann auch in Taschen eventuell an Dingen hängen bleiben. Die mitgelieferte Hülle gleicht diese Unebenheit leider nicht aus. Wir gehen davon aus, dass dieser Umstand aufgrund des komplexen Kamerasystems notwendig ist, und empfehlen eine Hülle, die das Gerät flach liegen lässt.
Display & Chip-Satz
Mit einem dynamischen 120Hz AMOLED WQHD+ Display hat das Xiaomi 13 Pro auf jeden Fall die Möglichkeit detailreiche klare Bilder mit leuchtenden Farben und knackigen Kontrasten zu liefern. Um diese Qualität wirklich genießen zu können und smooth durch Menüs, Apps, Bilder und Videos zu scrollen/swipen/tappen, braucht es natürlich einen entsprechend leistungsstarken Prozessor. Das Xiaomi 13 Pro wartet daher nicht nur mit einem tollen hellen Display auf, sondern verfügt auch über den neuesten Snapdragon 8 Gen 2 Prozessor. Mit 30 – 50 Prozent mehr Leistung als die vorige Generation und verbesserter Grafik-Perfomance ist die Bedienung des 13 Pro ein wahrer Genuss. Auch bei einer schnellen Fortnite-Runde zwischendurch (unser Tester ist leider kein Battle Royale Profi) war dabei kaum eine Erwärmung des Geräts zu spüren.
Dank des High Band Simultaneous (HBS) Systems laufen auch mehrere 5 oder 6G Verbindungen stabil und simultan, was Social Media, Nachrichten lesen, Videos schauen, online shoppen oder einfach nur klassisches mobiles surfen zu einem fließenden responsiven High-End Erlebnis macht. Bei so viel Power ist Energie natürlich ein Thema. Der neue Snapdragon ist bei seiner Leistung dennoch annehmbar energiesparend. Bei durchschnittlicher Nutzung (wiederholte Kameranutzung, regelmäßige Social Media oder News-Checks, laufendes Texting, fast durchgängiger Bluetooth-Einsatz, etc.) war der Akku nach einem ca. 14h Tag auf 38 Prozent. Da wir uns dabei auch eher starke Display-Helligkeit gegönnt haben, finden wir das völlig in Ordnung. Laut Hersteller soll das Xiaomi 13 Pro außerdem innerhalb von 19 Minuten auf 100 Prozent laden können, was tatsächlich nicht weit von der Realität entfernt ist.
Leica Fotosafari
Aufwändige Kamerasysteme sind heute Gang und Gäbe auf dem Smartphone-Markt. Dennoch sind wir stets neugierig, wenn eine Neuheit wie die Leica-Kooperation von Xiaomi erscheint. Das Xiaomi 13 Pro verfügt über eine 50 Megapixel Triple-Kamera, die Brennweiten von 14 mm (ultra-weitwinkel) bis hin zu 75mm (tele) abdeckt. Das 13 Pro nutzt den selben 1 Zoll Chip wie der Vorgänger 12 Pro. Die große Sensor-Fläche soll für eine hohe Farbbandbreite, geringes Bildrauschen und sehr lebhafte sorgen.
Zusätzlich unterstützt das Xiaomi 13 Pro einen Authentic Look und einen Vibrant Look Modus. Wie der Name schon vermuten lässt, emuliert der Vibrant Look Modus die echte Belichtung von schattigen bzw. sonnigen Bereichen des Fotos. In der Praxis bedeutet das einen etwas knackigeren Kontrast, sattere Farben und ein breiteres Tonwertfeld. Während bei Vibrant-Modi dieser Art oft übersättigte unrealistische Bilder entstehen können, bleibt das 13 Pro dabei relativ subtil und produziert durchaus schöne Fotos. Für durchschnittliche Fotograf:innen stellt dieser Modus eine gute Option für Fotos mit dem gewissen Etwas dar. Solltet ihr jedoch Erfahrung mit Fotografie und den Feineinstellungen dahinter haben, dann empfehlen wir eher den Authentic Look Modus mit anschließender eigener Foto-Bearbeitung.
Neben diesen offensichtlicheren Features hat Xiaomi auch andere Software-Aspekte verbessert. So wurden Verschlusszeit und Auto-Fokus beschleunigt von denen Programme wie der Nachtfotografie-Modus profitieren. Sowohl als Foto als auch als Video, liefert dieser bemerkenswerte Resultate, wie dieses um Mitternacht an einer eher dunklen Ecke aufgenommene Foto ohne weitere Bearbeitung zeigt:
(Vibrant Look um Mitternacht ohne weitere Bearbeitung)
Zusammen mit weiteren Customization-Options wie 10-Bit RAW-Formaten und Adobe Creative Suite Farbprofilen, machen diese Verbesserungen das Xiaomi 13 Pro zu einem treuen Gefährten für Fotografen, wenn die SLR-Kamera nicht zur Hand ist.
(Authentic Look von links nach rechts mit gutem Licht, wenig Licht und keinem Licht außer Display-Light)
Während die Selfie-Cam des 13 Pro in den ersten Eindrücken aus China teilweise Kritik geerntet hat, konnten wir die Bedenken nicht nachvollziehen. Die 32 Megapixel mit fixem 2.0 Brennweite-Fokus produziert klare Selfies und während wir keine Gelegenheit hatten, die Selfie-Cam im Club zu testen, produzierte die bereits erwähnte smarte Software auch bei ausgeschaltenem Licht gute Ergebnisse.
Ein Gerät mit Klasse
Seit einer guten Weile geht es auf dem Smartphone Markt mehr um schrittweise Leistungsverbesserungen und die letzten großen Innovationen liegen viele Jahre zurück. An diesem Umstand wird sich vorläufig wohl auch nichts ändern – dennoch schafft es das Xiaomi 13 Pro ein High Class Gerät zu einem Erlebnis zu machen.
Vom super schnellen Prozessor, stabiler simultaner Verbindungen und einem kristallklaren hellen Display für Scrolling/Swiping/Tapping Genuss bis hin zum beeindruckend leistungsfähigen Kamerasystem, elegantem kompakten Design, staub- und wasserabweisenden Oberflächen und einem sehr wertigen tollen Gefühl in der Hand ist das Xiaomi 13 Pro ein echtes hochklassiges Gerät. Von ein paar kleinen Mängeln wie einem etwas pingeligem Fingerabdruck-Sensor und ein wenig spärlichen Custom Mode Einstellungen der Kamera (für Profis) abgesehen bietet das 13 Pro alles, was das Techieherz begehrt und vieles mehr.
Das Xiaomi 13 Pro wird in Österreich ab 13. März in den Farben Ceramic Black und Ceramic White zum Preis von 1.299,- Euro erhältlich sein.