XMG Core 15 Gaming-Laptop von Schenker im Praxis-Test

von postbrawler 13.12.2017

Ich hatte in den letzten vier Wochen einen besonderen spielbaren Untersatz auf meinem Schreibtisch stehen, denn Schenker hat uns dankenswerterweise einen XMG Core 15 für einen Test zur Verfügung gestellt. Ich habe die Zeit genutzt, um den Gaming-Laptop mit diversen PC-Games ordentlich zum Glühen zu bringen. Ob es mir gelungen ist, den XMG Core 15 an seine Grenzen zu treiben, und wie sich das Gerät bei Games wie Doom, Overwatch und Wolfenstein II: The New Colossus schlug, lest ihr in meinem ausführlichen Testbericht.

Anmerkung: Ich habe mich übrigens nach langer Recherche dazu durchgerungen den Laptop „der XMG Core“ zu nennen, und nicht „das XMG Core“, schließlich heißt es auch „der Kern“ oder „der Laptop“.

XMG Core 15

Äußerlichkeiten

  • 6-in-1 Kartenleser
  • LAN- Port (RJ45)
  • 3x USB 3.0
  • USB 3.1 Typ-C
  • Mini-DisplayPort 1.4
  • HDMI 2.0 (mit HDCP)
  • 2-in-1 Audio (Kopfhörer + Mikrofon)

Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich beim XMG Core 15 um einen Gaming Laptop mit 15,6 Zoll Bildschirmdiagonale. Das Gehäuse weist eine gummierte Grip-Touch Oberfläche auf, die den Handballen guten Halt bietet. Mit Abmessungen von 38.6 cm x 26.2 cm und einer Bautiefe von 2.51 cm im zugeklappten Zustand zählt der XMG Core 15 nicht zu den Magermodels unter den Gaming Notebooks. Er bietet aber mit 2.5 kg noch genügend Portabilität, um seinem Ruf als mobile Gaming-Lösung gerecht zu werden.

Schenker XMG Core 15 Schenker XMG Core 15

Bei der IO-Ausstattung geizt der Laptop nicht mit Anschlüssen. 3 flotte USB 3.0 Anschlüsse werden von einem modernen USB 3.1 – Typ C Stecker komplettiert. Dieser kann auch zum Anschluss externer Grafiklösungen verwendet werden. Für erweiterten Monitorsupport sorgen je ein HDMI- und ein Mini DisplayPort. Ein einzelner 2-in-1-Klinkenstecker für Audio-Equipment ist ebenfalls vorhanden.

Ein subjektiv betrachtet etwas klappriges, aber angenehm großes Track-Pad und eine Hintergrund-beleuchtete Cherry-Switch Tastatur runden das Erscheinungsbild des Core 15 ab. Der Laptop kommt abgesehen von einem dezenten XMG-Schriftzug und einem Logo erfreulich unaufdringlich und schlicht daher.

Innere Werte

  • Intel Core i7-7700HQ, 2,80 – 3,80 GHz, 4 Kerne
  • NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti, 4GB GDDR5, mit NVIDIA Optimus
  • 16 GB RAM, 2x 260 Pins SODIMM Sockel, 2400MHz
  • 256 GB SSD M.2 Samsung 960 EVO, PCIe 3.0
  • 1 TB Seagate Barracuda HDD, 5400 U/Min

Die Hardwarebestückung des XMG Core 15 vermag Gaming-Enthusiasten nicht in Extase zu versetzen. Die verbauten Komponenten zielen auf ein optimales Preis-Leistungsverhältnis ab, aber kommen mit den meisten gängigen PC-Titeln problemlos klar. Obwohl es sich bei der verbauten Geforce GTX 1050 Ti Grafikkarte mit 4 Gigabyte GDDR5-RAM um das Schlusslicht des aktuellen Nvidia-Leistungsspektrums handelt, rendert die Budget-Lösung viele aktuellen Spiele bei hohen Details in Full-HD und bei flüssigen 60 FPS. Alternativ lässt sich der XMG Core 15 auch mit einer leistungsstärkeren GTX 1060 bestücken, dann muss man aber auf die Systemoptimierung NVIDIA Optimus verzichten.

Schenker XMG Core 15

Der XMG Core 15 kommt mit Desktop Keyboard-Layout daher, was anfangs beim Tippen etwas gewöhnungsbedürftig ist

Das eineinhalb Jahre alte Doom lief gar in den höchsten Grafik-Settings butterweich und anstandslos. Dafür dürfte auch der leistungsstarke Intel Core i7-7700HQ Prozessor mitverantwortlich sein. Der Prozessor baut auf Intels aktueller Kaby-Lake-Architektur auf, und taktet mit bis zu 3,8 Gigaherz. 16 Gigabyte DDR4 RAM und eine 250 Gigabyte große 960 EVO SSD-Platte komplettieren die fürs flotte Gaming kritischen Performance-Komponenten.

Für die Speicherung großer Datenmengen verbaut Schenker im XMG Core 15 eine 1 Terabyte große Seagate Barracuda HDD, die es auf 5400 Umdrehungen pro Minute bringt. Diese Festplatte bietet zwar ausreichend Platz für datenhungrige Spiele-Blockbuster, lädt diese aber entsprechend langsamer in den Speicher als die schnellere, kleinere SSD-Platte. Bei den genannten Komponenten handelt es sich um die Konfiguration des Gerätes, welches mir zum Testen zur Verfügung gestellt wurde. Unter mysn.de kann das XMG Core 15 aber nach Belieben konfiguriert werden.

Der Bildschirm

XMG Core 15 Screen

Schwarz ist nicht wirklich Schwarz. Bei flächig dunklen Bildern erkennt man deutlich die Edge-Lit-Technologie des Panels

Was von der Rechenpower beim Auge der SpielerInnen ankommt, wird auf einem 15,6 Zoll großen Full-HD (1980×1080 Pixel) IPS-Panel dargestellt. Es handelt sich um ein randbeleuchtetes, mattes Display das darüber hinaus mit keinem gängigen Buzz-Word wie 120 Hz, G-Sync oder 4K-Support aufwarten kann. Anhand des Bildschirms wird am deutlichsten, wie sehr sich der XMG Core 15 am unteren Rand der SpielerInnen-Geldbörsen orientiert. Es ist kein herausragend schlechtes, aber eben auch kein wirklich gutes Bild, das man beim Einschalten des Laptops zu sehen bekommt. Gerade in dunklen Szenen treten recht deutlich die von den Ecken aus am stärksten beleuchteten Stellen des Panels zu Tage.

Performance

Unaufdringliches Preis-Leistungs-Schnäppchen

Wie jeder Gaming-Laptop beschränkt sich die Gaming-Leistung des XMG Core 15 auf einen sicheren Platz in der Nähe einer Steckdose. Erst am 230 Watt Netzteil fühlt sich die dedizierte Grafik-Lösung bemüßigt dem Intel IRIS Pendant unter die Arme zu greifen. Auch die volle Taktrate des Core i7 Prozessors kommt erst bei netzgebundenem Betrieb zum Tragen. Das ist auch gut so, denn selbst ohne diese Annehmlichkeiten lutscht der XMG Core 15 den verbauten 6-Zellen-Akku binnen weniger Stunden leer. Im Leerlauf attestiert Schenker dem XMG-Core 15 eine Akkulaufzeit von 6,5 Stunden, im Arbeitsbetrieb sollen es immerhin noch 3,5 Stunden sein. In meinen Tests konnte ich diese Laborwerte nie erreichen. Beim Office-Betrieb inklusive gelegentlichem Videokonsum war nach knapp drei Stunden Schluss.

Schenker XMG Core 15

Im Netzbetrieb und bei voller Spieleleistung kann man den XMG Core 15 dann schon fast zum Kochen verwenden. Mit stolzen 60 Grad an der Unterseite, und über 50 Grad am Lüftungsschlitz unter dem Bildschirm kann das Grip-Touch-Gehäuse des Laptops merklich warm werden. Gottseidank nicht in der Nähe der Handablagefläche, aber am Schoß sollte man das gute Stück beim Gamen tatsächlich nicht abstellen. Der Geräuschpegel hält sich indes einigermaßen in Grenzen. Selbst im intensiven Spielebetrieb konnte ich subjektiv keine störende Lärmentwicklung wahrnehmen. Das bescheinigen beispielsweise auch die KollegInnen von notebookcheck, die bei Volllast maximal 47 Dezibel gemessen haben wollen.

Spiele-Leistung

Die Grafik-Leistung der verbauten Pascal-GPU lässt bei modernen Spieletiteln in 1080p wirklich kaum Wünsche offen. Hier nur beispielhaft einige Auszüge aus meiner persönlichen Spiele-Erfahrung mit dem XMG Core 15:

Doom (2016)

Maximale Settings, 1080p, Antaliasing TAA 1 x TX, Anisotrope Filterung: 4x
Konstante 60p FPS, kaum Framedrops, bis auf wenige Szenen mit hohem GegnerInnen-Aufkommen, oder beim Nachladen eines neuen Areals

Overwatch

Maximale Settings, 1080p, Antialiasing SMAA Mittel, Anisotrope Filterung: 3x
Ebenfalls konstante 60 FPS  ohne Framedrops. Lediglich in der Killcam-Ansicht können die FPS leicht einbrechen.

Destiny 2

High Settings, 1080p
Hier muss die Budget-Hardware der Opulenz dann doch einmal Tribut zollen. 1080p sind zwar problemlos drinnen, die Ultra-Settings nagen aber hart an der Zuträglichkeitsgrenze der FPS. Gottseidank sieht Destiny 2 selbst in hohen Settings immer noch zum Anbeißen aus.

Fazit zum Schenker XMG Core 15

Der XMG Core 15 zählt nicht zu den Magermodels unter den Gaming Notebooks

Als Besitzer eines 3 Jahre alten Gaming-Laptops muss ich gestehen überrascht zu sein, wie wenig sich auf diesem Sektor in letzter Zeit getan hat. Klar, beim XMG Core 15 handelt es sich um kein High-End Gerät, und meine persönlichen Spiele-Settings haben sich durch dieses Upgrade definitiv erhöht. Aber 16 Gig RAM sind jetzt schon seit einiger Zeit das Maß der Dinge, und auch bei der Speicherkapazität von SSDs und HDDs hat sich nicht wirklich etwas bewegt. Bei den Downloadgrößen moderner Spiele hingegen schon! Was zur Folge hat, dass die SSD mit drei installierten Spielen voll ist, und die Festplatte mit 15 – 20.

In Zeiten, wo Daumennagel-große SD-Karten bald 2 Terabyte fassen können, hätte ich mir hier deutlichere Zuwächse erhofft. Natürlich ist das kein Fehler, den man Schenker ankreiden könnte, sondern eher dem maßlosen Hardware-Hunger der BitCoin-Mining-Community geschuldet, der die weltweiten Preise für Speicher und Grafikkarten in die Höhe treibt. Es ist einfach kein guter Zeitpunkt, um über ein Gaming-Hardware-Upgrade nachzudenken. Den Sprung von einer Maxwell- zur Pascal-Architektur des Grafikchips merkt man beim Spielen hingegen deutlich! Doch zurück zum eigentlichen Produkt:

Nicht für 4K oder VR gerüstet

Schenker XMG Core 15

Wenn ich euch mit meinem kleinen BitCoin-Horrormärchen den Kauf eines Gaming-Laptops noch nicht ganz vermiest habe, und ihr zufällig noch so um die 1.400 Euro lockermachen wollt, ist der XMG Core 15 eine Überlegung wert. Der IPS-Bildschirm ist zwar keine Augenweide, und das etwas klapprige Track-Pad würde ich rasch mit einer echte Gaming-Maus unterstützen Auch die Hitzentwicklung bei Volllast und die vergleichsweise kurze Akkulaufzeit schlagen negativ zu Buche.

Im Wesentlichen handelt es sich beim XMG Core 15 aber um ein solide verarbeitetes, unaufdringliches Preis-Leistungs-Schnäppchen, dass moderne Spiele locker in höchsten Settings und Full-HD wiedergeben kann.

Wer mit der Anschaffung eines 4K-Monitors oder eines VR-Headsets liebäugelt, oder für die nächsten Spielejahre gerüstet sein will, sollte sein Glück lieber in deutlich höherpreisigen Gaming-Laptops suchen.