Zelda: A Link to the Past (Manga) im Test

von David Kolb-Zgaga 15.04.2014

Das nächste The Legend of Zelda-Spiel lässt noch auf sich warten, weshalb wir die Manga der beliebten Spielereihe genau unter die Lupe nehmen. Denn dass The Legend of Zelda großartige, fesselnde Geschichten erzählen kann, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Ob die Story vom SNES-Klassiker The Legend of Zelda: A Link to the Past auch ausreicht, um einen spannenden Manga zu erschaffen, das erfahrt ihr hier.

The Legend of Zelda a link to the past manga cover

Facts

  • Genre: Fantasy
  • Verlag: Tokyopop
  • Mangaka: Akira Himekawa
  • Release: Februar 2011

Geschichtsstunde

Dieser Absatz geht auf die Vorgeschichte zu The Legend of Zelda: A Link to the Past ein, die zu Recht im Manga in keinster Weise erklärt wird. Dies ist daher kein Kritikpunkt, aber The Legend of Zelda verfügt über eine komplizierte und für Fans schon zum Kult gewordene Timeline. Diese Timeline beinhaltet mehrere Parallelwelten, die interessante Informationen für A Link to the Past bieten, weshalb es nicht Schaden kann, ein wenig Hintergrundwissen zu haben. Ganz spoilerfrei lässt sich schildern, dass sich der Zeitstrahl am Ende von Ocarina of Time in drei verschiedene Universen aufteilt, die aber alle parallel existieren (sie bilden daher ein Multiversum). Zwei der drei Universen handeln davon, dass der Hexenmeister Ganondorf von Link besiegt wurde: einmal als Kind (chronologischer Nachfolger dieses Universums: Majoras Mask) und einmal als Erwachsener (chronologischer Nachfolger dieses Universums: The Wind Waker). A Link to the Past spielt aber im Universum, in dem Ganondorf von Link nicht besiegt werden konnte. Ganondorf konnte daher mithilfe des Triforce (göttliches Symbol, das bei Berührung Wünsche erfüllen kann) uneingeschränkter Herrscher seiner eigenen Welt werden.

Dadurch verwandelte sich das Goldene Reich in die düstere Schattenwelt und Ganondorf zum noch bösartigeren und mächtigeren Ganon. Durch ein Tor ist die Schattenwelt mit Hyrule verbunden, weshalb die sieben Weisen das Tor mit jeweils sieben Siegeln verschlossen, um in Hyrule wieder für Frieden zu sorgen. Viele Jahrhunderte später setzt die Geschichte von A Link to the Past ein, was eine doppeldeutige Verbindung zur gerade beschriebenen Vergangenheit bildet.

a link to the past backcover

Worum gehtʼs?

Der Manga beginnt im friedlichen Hyrule, wo Link mit seinem Onkel die erste Apfelernte des Jahres beginnt. Doch der Frieden währt nicht lange: So hört Link in der Nacht Prinzessin Zeldas Stimme, die ihn bittet, sie aus dem Verlies des Schlosses zu befreien. Link, nun hellwach, stürmt aus seinem Zimmer, doch schon ereilt ihn die nächste Überraschung – sein Onkel ist verschwunden. In der Nähe des Schlosses findet er ihn schließlich schon im Sterben liegend. Er wurde vom bösen Zauberer Agahnim schwer verletzt, der sechs Nachfahren der Weisen schon in die Schattenwelt entführt hat. Link und Zelda treffen sich zwar noch, doch Agahnim reißt die Prinzessin mit in die Schattenwelt, um mit ihr als siebentes Opfer die Siegel brechen zu können.

Auf der Suche nach dem Master-Schwert und Prinzessin Zelda lernt Link die Diebin Ganti kennen, die ihm ab sofort zur Seite steht. Doch wie sie überhaupt in die Schattenwelt gelangen und ob sie es schaffen, die Prinzessin und Hyrule zu retten, lest ihr am besten selbst.

Atmosphäre

Der Manga ist schön illustriert, und die Zeichnungen profitieren von den Details und den gut gestalteten Schattierungen. Dadurch, dass die gesamte Handlung von A Link to the Past in nur einem einzelnen Manga untergebracht werden muss, nimmt die Story schnell an Fahrt auf. Natürlich können daher auf 184 Seiten nicht alle Details des Spiels abgedeckt werden. Schade ist aber, dass manche Bosskämpfe in nur einer Doppelseite abgehandelt werden, wodurch die vom Spiel gut in Szene gesetzten Endgegner im Manga etwas an Charme verlieren.

Gut gemacht sind die paar Informationen, die über das Spiel hinausgehen und interessantes Hintergrundwissen für die Fans von The Legend of Zelda bieten. Außerdem gibt es als Bonus noch einen sehr interessanten Dialog mit Mangaka Akira Himekawa und Eiji Aonuma (Produzent einiger Zelda-Teile). Seltsam hingegen sind manche Abänderungen der Story. So z. B. kommt die Diebin Ganti im Spiel gar nicht vor. Für mich ist sie kein sonderlich tiefgründiger Charakter und schafft es deshalb auch nicht, die Story zu verbessern; sie stört aber auch nicht.

Fans von A Link to the Past dürfen trotzdem viele schöne Momente des Spiels wieder erleben und bekommen zusätzlich noch die ein oder andere Hintergrundinformation zum Zelda-Universum. Auch für LeserInnen, die den SNES-Titel nie gespielt haben, hat der Manga eine spannende Story zu bieten. Durch das schnelle Voranschreiten der Story und der Tatsache, dass A Link to the Past nur in einem Band erzählt wird, könnte es Zelda-Neulingen schwerfallen, in so kurzer Zeit eine emotionale Bindung zu Link aufzubauen. Alle anderen erleben mit dem Manga zu The Legend of Zelda: A Link to the Past ein schön erzähltes Zelda-Abenteuer, das einige spannende Momente in petto hat.

Wertung: 8 Pixel

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