ZTE Blade A452 (Android) im Test
Das neue ZTE Blade A452 will mit hoher Leistung zum geringen Preis glänzen. Ich habe es zwei Wochen lang als primäres Smartphone benutzt und bin der Frage nachgegangen, ob diese Leistung ausreicht. Kann mich das Gerät überzeugen? Lest hier den Test!
Erster Eindruck: Ordentlich
Gleich nach dem Auspacken wird klar: Das ZTE Blade A452 will nicht aufregen, sondern mit zweckmäßigem und beständigem Design auffallen. Die Rückseite besteht aus Kunststoff und schließt gut mit dem 5 Zoll-Display ab. Unter dem Bildschirm findet ihr die gewohnten Android-Buttons Zurück, Home und Einstellungen – allerdings mit Punkten und nicht den altbekannten Symbolen. Das liegt daran, weil ihr softwareseitig die Buttons auch vertauschen könnt, eine nette Idee, aber für EinsteigerInnen nicht die beste Wahl.
Der Dual-SIM-Slot verbirgt sich im Inneren, das heißt, ihr müsst zuvor die hintere Abdeckung des ZTE Blade A452 abnehmen. Das kann eine mitunter recht herausfordernde Aufgabe sein, zum Glück müsst ihr eure SIM-Karte nicht allzu oft wechseln. Ansonsten gibt es nur sehr wenig über das Gerät zu sagen, bis auf eine Standby-Taste und einen Lautstärkeregler am rechten Rand sowie einem Kabelanschluss an der Unterkante als auch einer 3,5 mm-Klinkenbuchse an der Oberkante ist das Design zweckmäßig und aufgeräumt.
Geht an die Grenzen
Der Mediatek MTK6375P-Prozessor (getaktet mit 1 GHz) sorgt für ausreichend Leistung im Alltagsbetrieb, ohne jedoch zu verzücken. Die Apps starten mit einer spürbaren Verzögerung, Ruckler auf dem Homescreen sind vorhanden – wenn ihr ein High-End-Smartphone gewöhnt seid, ist das ZTE Blade A452 nichts für euch. Für einen Preis von maximal 150 Euro jedoch ist das auch klar: Spiele und aufwändige Apps werden auf diesem Gerät nicht viel Spaß machen. So gesehen bei den Tests von Run, Sackboy, Run oder auch Sonic Boom 2 oder Rayado – die Spiele bitten euch teils sogar, die Einstellungen nach unten zu schrauben.
Dafür ist ein Avast-Virenscanner dabei, der euch vor Schadsoftware und Viren schützen soll. Fans von mehr Sicherheit können dies als Pluspunkt sehen, mich hat die aggressive Art, wie sich Avast in euren Alltag einmischen will, eher gestört. Während einer Überprüfung könnt ihr das Smartphone nicht nutzen, und auch bei der restlichen Ausstattung hat sich das ZTE Blade A452 sehr spartanisch gehalten: Gerade mal vier GB nutzbaren Speicher bekommt ihr mit diesem Smartphone, und die letzte Android-Version für dieses Gerät wird wohl das 5.1 Lollipop-Upgrade sein, mit dem es geliefert wird. Das ist schade.
Gute Seiten, schlechte Seiten
Leider klingt das Gerät auf dem Papier viel besser, als es dann tatsächlich ist – das beste Beispiel hierfür ist die 13 Megapixel-Kamera. Es ist im Test kaum gelungen, ein scharfes Foto zu schießen, und die Schnellstartfunktion vom Lockscreen aus verdient den Namen nicht: Über fünf Sekunden benötigt die Kamera, bevor sie einsatzbereit ist. Das geht besser. Darüber hinaus ist neben dem Avast-Virenscanner mit seinen Problemen noch etwas extrem nervig, und zwar der Kamera-Ton: Dieser lässt sich partout nicht abstellen. (Oh, und der Ton beim Einschalten erst…) Klar, in einigen Ländern ist es Pflicht, den Auslöser der Smartphone-Kamera immer laut hören zu können, aber hierzulande ist dieser Umstand eher ein Nachteil. Doch nicht alles im ZTE Blade A452 ist ein Nachteil.
Die bereits angesprochene Dual-SIM-Funktion erleichtert vielen Menschen das Leben enorm, und auch das Display (5 Zoll mit 1280×720 Bildpunkten) lässt euch niemals im Stich. Generell ist das ZTE Blade A452 ein verlässlicher Partner, denn mit einem 4.000 mAh fassenden Akku hält das Smartphone extrem lange durch. Zwei Tage ohne Steckdose sind für diesen Probanden absolut kein Thema, da können selbst aktuelle Flaggschiff-Geräte nicht mithalten. Für einen Preis von 150 Euro sind das schon ganz gute Eigenschaften, und ich kann es nicht oft genug betonen: Für jemanden, der sein Smartphone nicht viel nutzen will und keine Spiele, keine Office-Pakete und mehr braucht, ist das ZTE Blade A452 klarerweise zu empfehlen.
ZTE Blade A452: Günstige Pferdelunge
Wie vorhin schon zur Genüge angesprochen wurde, ist das ZTE Blade A452 nicht für jedermann und jederfrau. Für maximal 150 Euro bekommt ihr einen nutzbaren Speicher von grade mal 4 GB, der Prozessor ist Welten von dem entfernt, was aktuelle Flaggschiff-Smartphones heutzutage so auszeichnet und die Kamera ist kaum zu gebrauchen – abgesehen davon hört ihr jedes Mal, wenn jemand auf den Auslöser drückt, diesen nervigen Piepton. Das macht nur wenig Spaß und ist etwas, mit dem man nun mal leben muss. Aber hey, für diesen Preis sind das vertretbare Abstriche, oder? Denn nicht alles ist nur schlecht.
Das Gerät kann eine spezielle Nische an Menschen sehr glücklich machen. Es wird auch unter Volllast kaum warm (außer am oberen Ende), hält bis zu drei Tage locker ohne Steckdose durch, hat ein ordentliches Display, ihr könnt zwei SIM-Karten gleichzeitig verwenden, und wenn ihr nichts gegen gelegentliche Ruckler habt, könnt ihr auch problemlos das eine oder andere Spiel zocken. Eine microSD-Karte könnt ihr ebenfalls verwenden (wenn ihr euch das Entfernen der festen Rückseite nochmals zutraut), und wer weiß – vielleicht bekommt auch das ZTE Blade A452 noch ein Update auf die aktuellste Android-Version? Wir können es nur hoffen, und als letztes Argument bleibt immer noch das gute alte Preis/Leistungs-Verhältnis: Für nicht mal 150 Euro bekommt ihr ganz schön viel Smartphone.