Super Bomberman R (Switch) Review
Gerne erinnere ich mich an Bomberman auf dem Gameboy zurück. Mit dem Link-Kabel sorgte das knuffige Konami-Game mit bis zu vier SpielerInnen für launige Kurzweil-Unterhaltung. Ob es den Metal Gear-MacherInnen gelungen ist, das Spielprinzip auf der Nintendo Switch wiederzuerwecken, das erfahrt ihr in meiner Review zu Super Bomberman R.
Casual-Offensive
Wie die meisten Launch-Titel der Nintendo Switch ist auch Super Bomberman R ein klassischer Casual-Titel. Mit zweckmäßiger Grafik und super-simplem Gameplay ausgestattet, erhebt das Spiel sicher keinen Anspruch auf den Kompleyitäts-Award 2017. Wie 1,2 Switch und Snipperclips macht sich auch Super Bomberman R die lokalen Multiplayer-Stärken der neuen Hardware zunutze. Mit bis zu sieben MitspielerInnen (die entsprechende Hardware vorausgesetzt) könnt ihr euch ins Getümmel stürzen.
Gameplay
In der Vogelperspektive rennt ihr mit eurem Bomberman durch ein Labyrinth aus quadratischen Blöcken. Zwischen porösen und festen Steinen liegen Gänge, durch die ihr mit dem analogen oder digitalen Steuerkreuz manövrieren könnt. Das poröse Gestein lässt sich mit euren zeitgesteuerten Bomben wegsprengen, das Feste dient als Level-Begrenzung und Deckung innerhalb des Spielfeldes. Wenn eine gelegte Bombe detoniert, dann strahlt ihre Sprengkraft in die vier Himmelsrichtungen Norden, Süden, Osten und Westen aus. Während solide Steinblöcke Strahlen kompensieren, zerbröseln die porösen Blöcke bei Treffern. Die Reichweite der vier Strahlen wird von Power-Ups bestimmt, die über ein Level verteilt sind, und die ihr unter weggesprengtem Gestein finden könnt.
Ein weiteres Power-Up lässt euch mehrere Bomben gleichzeitig legen, während ein anderes eure Geschwindigkeit erhöht. Negative Effekte, wie das Panda-Icon, welches euch vorübergehend daran hindert Bomben zu legen, solltet ihr tunlichst meiden.
Steuerung
Super Bomberman R lässt sich in allen drei Modi (TV, Tabletop, Handheld) der Switch spielen. Zur Steuerung könnt ihr sowohl die horizontal gehaltenen JoyCon der Switch, als auch den separaten Pro-Controller nutzen. Um mit bis zu vier SpielerInnen Spaß haben zu können, müssen aber wohl oder übel zwei weitere JoyCon her, die ihr dann später ohnehin auch für das Box-Spiel ARMS brauchen werdet.
Die fantastischen Vier
Bis zu vier Bombermänner und -frauen können sich gleichzeitig in so einem Labyrinth tummeln. Jede(r) startet in einer der vier Ecken, und muss sich erst einmal den Weg freisprengen. Doch Achtung! Bleibt ihr in den Strahlen eurer Bombe stehen, sterbt ihr, und die Runde ist für euch vorbei. Ihr könnt zwar weiterhin am Spielfeldrand Unruhe stiften, und Bomben hineinwerfen, aber keinen Sieg mehr einstreifen. Mit euren Bomben solltet ihr also tunlichst nicht euch selbst, sondern die Konkurrenz ausschalten. Durch die steigende Reichweite der Bomben, und die Möglichkeit tückische Kettenreaktionen auszulösen, wird eine Partie mit jeder Sekunde hektischer und unvorhersehbarer.
GegnerInnen mit einer Bombe in einer Sackgasse festzunageln, und durch mehrere geschickt platzierte Knallkörper eine gezielte Kettenreaktion auszulösen, sorgt auch 2017 noch für jede Menge Erheiterung und Schadenfreude. Als SpielerIn hat man die Auswahl zwischen 8 verschiedenen Bombermännern und -frauen, die aber keinerlei spielerische Unterschiede aufweisen.
Single und Multiplayer
In einer Singleplayer-Kampagne könnt ihr zumindest die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Bombermen genauer kennenlernen. Die im klassischen japanischen Manga-Stil gehaltene Story ist für westliche Geschmäcker aber eher entbehrlich, da sie albern, kindisch und ungemein vorhersehbar ist. Bei Multiplayer-Matches könnt ihr zwischen Lokalen-, Wifi- und Online-Modi wählen.
Fazit zu Super Bomberman R
Es ist ja ganz nett, dass man in Super Bomberman R das Retro-Feeling des 80er-Jahre Arcade-Klassikers auf die Nintendo Switch bringt. Multiplayer-Matches spielen sich immer noch herzerwärmend schadenfroh und flott. Den schrecklich vertonten und extrem langweiligen Singleplayer-Modus hätte sich Konami aber genauso gut schenken können. Man hätte das Spiel auch für ein paar Euros als Virtual Console-Game neu auflegen können. Denn 50 Euro ist das Spiel trotz zeitgemäßer Präsentation und Singleplayer-Kampagne definitiv nicht wert!