Tests und Meinungen zum Steam Deck: Konsole im Early Access
Tester:innen weltweit haben das Steam Deck für mittlerweile zwei Wochen oder länger im Einsatz. Grund genug, einen ersten Eindruck für die Konsole zu sammeln! Zur offiziellen Website des Geräts geht es gleich hier.
Hält, was es verspricht
Das Steam Deck ist vom Preis/Leistungs-Verhältnis her besser als jeder Gaming-Laptop, da ist sich jeder Testbericht einig. Man bekommt damit aktuell den wohl größten, leistungsstärksten und vielfältigsten Handheld auf dem Markt. Ein portables Gerät, das davon profitiert, dass es auf eine bereits vorhandene Spielebibliothek von tausenden von Titeln zurückgreifen kann. Für den Preis von 420 bis 680 Euro findet man derzeit nichts Vergleichbares auf dem Markt. Ob das Steam Deck letztlich das erfüllt, was man sich von ihm erwartet, kommt darauf an, was man mit dem Gerät anstellen will.
Ja, das Steam Deck ist eine Frankenstein-Synthese aus einer Wii U und einer PlayStation Vita, aber mit Valves DNA, die durch seine Kabel fließt. Es ist ein Steam-Controller und eine Steam-Maschine in einem kräftigen Paket, und Tester:innen schätzen es dafür. Das Teil ist kein mobiles Gerät für euren täglichen Weg zur Arbeit; es ist ein Steam-Bibliotheks-Extender, der neue Orte zum Spielen im Haus eröffnet. Die Testberichte empfehlen das Steam Deck nicht als Einführung in die PC-Spiele-Welt, aber für Millionen von bestehenden Steam-Nutzer:innenn könnte es den Preis wert sein, auch wenn sie nur ein paar Mal im Monat zwei Stunden auf einmal spielen.
Die Stärken
Für einige ist das Steam Deck von Anfang an vor allem als Switch-Alternative zum mobilen Spielen interessant. Da man hier all meine Lieblingsspiele nicht nochmal kaufen muss, sondern direkten Zugriff auf die eigene Steam-Bibliothek hat, kann das schon mal einen großen Reiz ausmachen. Und als genau das funktioniert das Gerät auch ausgesprochen gut. Tester:innen sind sich einig, dass das wohl der größte Appeal des Steam Deck ist. Weiters ist der Computer beeindruckend offen, wenn es um Hard- und Software geht. Ihr dürft Hubs und Peripheriegeräte von Drittanbietern einfach verwenden, Linux-Desktop-Apps installieren und sogar alternative Betriebssysteme installieren.
Im Moment ist es in erster Linie ein Handheld-Gaming-System, und es macht das so gut, dass es fast komisch ist, wie viel billiger das Steam Deck als andere Handheld-PCs ist, die tendenziell etwa das Doppelte kosten können. Es macht nicht einmal Sinn, sie Konkurrenz zu nennen – das Steam Deck ist eine Klasse für sich. Gaming-Laptops sind nicht jedermanns Sache, aber dieses Gerät bietet euch die Möglichkeit, eure PC-Spiele in einem tragbareren Formfaktor zu spielen. Nicht vergessen darf man auch die hervorragende Verarbeitungsqualität – sowohl die Ergonomie als auch die Joysticks, Touchflächen und Knöpfe werden universell über den grünen Klee gelobt.
Die Schwächen
Ein erster Schwachpunkt stellt dabei allerdings das Gewicht dar. Ihr könnt das Gerät nicht wie eine Nintendo Switch-Konsole für längere Zeit freihändig halten, dazu ist es einfach zu schwer. Weiters gibt es immer wieder Themen, die softwareseitig auftreten. SteamOS hat noch so seine Probleme und wann Windows fehlerfrei läuft, steht auch noch nicht fest. Die Tatsache der lauten Lüfter ist schade, aber irgendwo auch erwartbar, wenn man so viel Leistung auf so engen Raum quetscht. Man kann sich damit entweder abfinden oder von vorneherein auf Kopfhörernutzung umsteigen. Ebenso heißt es, dass es noch zu viele Kinderkrankheiten in der Software, fehlender Treiber und andere Macken gibt. Das ist natürlich für all die PC-Enthusiast:innen nicht so schön, die mehr mit dem Gerät vorhatten. Zumal dann noch abzuwarten bleibt, wie performant das Gerät mit Windows überhaupt agiert.
Es scheint, dass man eine bestimmte Art von Spieler:in sein muss, um das Deck in seinem aktuellen Zustand zu genießen. Wenn nicht, sollte man mit einem Kauf abwarten, bis die Softwareseite dem Wert seines Preis-Leistungs-Verhältnisses entspricht. Wo sich aber alle komplett einig sind: Das größte Problem des Steam Decks ist seine Akkulaufzeit. Realistisch gesehen erhält man zwei bis drei Stunden Spiel mit einer einzigen Ladung. Manchmal kann das sogar noch unterboten werden, wo man schon nach einer bis eineinhalb Stunden wieder an die Steckdose muss – und wer bei Qualität und Framerate spart, kommt bei älteren Titeln schon auf wesentlich mehr Stunden. Ob das dann noch den selben Spaß macht, ist natürlich euch überlassen!
Steam Deck: Alles wie erwartet
Als das Gerät ursprünglich angekündigt wurde, war ich natürlich voll des Interesses. Nicht nur beruflich, sondern auch privat konnte mich Valves Hardware-Idee überzeugen! Doch nach einem ersten Blick auf die Spezifikationen des Teils wich der Optimismus schnell der Realität. Früh befürchtete ich in unserem Beyond Pixels-Gruppenchat, dass sowohl Wärmeentwicklung wie auch Akkulaufzeit ein Problem darstellen werden. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge bekomme ich von den ersten Reviews nun die Bestätigung, recht behalten zu haben. Schade, dass Valve mit der Proton-Lösung trotz mehr Zeit in der Entwicklung nicht mehr Effizienz aus der x86-Architektur der Hardware herausholen kann.
Doch dass diese neue Handheld-Konsole preisleistungstechnisch unbestritten die stärkste ist, die es derzeit zu kaufen gibt, ist Realität. Solltet ihr also in diese Nische fallen, gibt es abgesehen von der derzeitigen Software-Problematik kaum Gründe, noch länger mit einer Bestellung zu warten. Valve ist im regen Austausch mit der Community und bringt wöchentlich bis täglich neue Updates. Man ist also schon vollkommen im Qualitätssicherungsmodus angekommen, und daher darf man davon ausgehen, dass das Erlebnis in Zukunft nur noch besser sein wird. Wie sehr man dann Titel, die auf Maus und Tastatur ausgelegt sind, tatsächlich dank emulierter Touchflächen und Knöpfe auf einem Steam Deck genießen können wird, hängt von den Nutzer:innen und deren Flexibilität ab. Was haltet ihr von Valves Gerät, holt ihr euch ein solches?