The Lego Batman Movie Filmkritik – Nananananana!
Seit der frühen Achtziger ist Batman fixer Bestandteil meiner Kindheitserinnerungen. Aber so wie heute habe ich den dunklen Rächer noch nie erlebt. Ich habe mir The Lego Batman Movie im Kino angesehen. Ob es sich bei diesem steinigen Selbstfindungstrip um eine Offenbarung, oder lediglich um Plastikmüll handelt, lest ihr in meinem Review.
Bats zitiert Jacko
Die King of Pop-Referenz kommt nicht ganz von ungefähr
The Lego Batman Movie beginnt schon mal sehr vielversprechend, nämlich indem Batman aus dem Off seinen Senf zu den vielen Logos gibt, die so einen Film nun mal einleiten. Dann zitiert der im englischen Original von Will Arnett vertonte Bats gleich mal Jackos Song „Man in the mirror“. Das darin vorkommende Wort „Change“ (Veränderung) werden wir im Laufe der 105 Minuten Spieldauer noch öfter zu hören bekommen. Diese Reminiszenz an den King of Pop bleibt auch nicht die einzige, und kommt nicht ganz von ungefähr. Doch dazu später mehr.
Die Handlung
Die Handlung von The Lego Batman Movie ist rasch erklärt. Im von Verbrechen und Chaos gezeichneten Gotham City sorgt Batman bereits seit einer Ewigkeit dafür, dass die zahllosen SchurkInnen rund um den Joker wieder und immer wieder hinter Schloss und Riegel wandern. Die Aufgabe der Polizei rund um Policecommissioner Gordon beschränkt sich darauf, im Notfall auf den gelben Batman-Knopf zu drücken, um den dunklen Rächer zu rufen. Batman selbst sonnt sich nur zu gerne im Glanz seiner Heldentaten.
Der Ruf des Abenteuers
Die Fassade des einsamen Rächers beginnt allmählich zu bröckeln
Doch als der Commissioner eines Tages seinen wohlverdienten Ruhestand antritt, ändert sich alles. Gordons ehrgeizige Tochter Barbara wirbt als neuer Policecommissioner für ein geeintes Gotham, dass sich gemeinsam mit seinem gefeierten Helden um die Verbrechensbekämpfung kümmern soll. Das schmeckt Batman natürlich gar nicht, denn als selbstherrlicher Egozentriker möchte er alleine den Rum für die Rettung Gothams einstreifen. Doch Barbara ist nicht die einzige Person, mit der Bats sich arrangieren muss. Auch sein treuer Butler Alfred, und der junge Dick Grayson mischen sich in Batmans Alltag ein. Die Fassade des einsamen Rächers, der nie schläft, beginnt allmählich zu bröckeln.
I gotta Feeling!
Batman auf Selbstfindungstrip? Das gab‘s eigentlich erst einmal so wirklich, nämlich im ersten Dark Knight Film von Christopher Nolan. Man könnte also meinen, die klassische Heldenreise funktioniert beim Dunklen Ritter nur in eine Richtung, und das auch nur, wenn die Franchise mal wieder rebootet wird. Weit gefehlt! Lego Batman durchlegt in seinem gleichnamigen Film eine völlig andere Heldenreise, wie sie dennoch klassischer nicht sein könnte. Von lustigen Sidekick, bis zum Mentor, von der Nemesis bis zur Läuterung ist hier alles dabei, was gute Filme streng nach Lehrbuch zu ebensolchen reifen lässt.
Kunterbunte Action und viele Cameos
Doch The Lego Batman Movie steckt natürlich nicht bloß voller Moral und Gefühlsduselei. Wie schon in The Lego Movie kommt auch die Action in keiner Weise zu kurz. An jeder Ecke kracht und scheppert es. Explosionen, Effektgewitter und spektakuläre Settings sind allesamt im bekannten Bauklötzchen-Design gehalten, das auch schon den Vorgänger auszeichnete. Der Film setzt auch auf ein unglaubliches Aufgebot an Charakteren. Neben der Justice League und so ziemlich allen möglichen und unmöglichen Bösewichten gibt es auch in The Lego Batman Movie wieder einige bekannte Gastauftritte aus anderen Warner-Franchises. Welche das sind möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Das, und wie Batmans Verhältnis zu Barbara Gordon, Alfred und seinem Sidekick Robin sich entwickelt, solltet ihr euch im Kino anschauen.
Fazit zu The Lego Batman Movie
Take a look at yourself, and make a change!
Das ist nicht nur Chris McKay, dem Regisseur dieses kunterbunten Actionspektakels eindrucksvoll gelungen. Was ich an The Lego Batman Movie am bewundernswertesten fand ist, wie elegant der Film es schafft, Spaß zu machen, und zum Nachdenken anzuregen. Immer dann, wenn man seinen Gefühlen freien Lauf lassen möchte, kommt der nächste Kalauer ums Eck, der die Spannung wieder auflockert, und für jede Menge Heiterkeit sorgt. Vor allem Lego Batmans offenkundige Psychosen, die in The Lego Movie einst nur angedeutet waren, kommen im Standalone-Film des dunklen Rächers nun voll zur Geltung.
Zahlreiche popkulturelle Referenzen und Seitenhiebe machen den Film vor allem für langjährige KennerInnen der Materie sehr unterhaltsam. Auch jüngere Inkarnationen des DC-Universe wie Suicide Squad und Batman v Superman bekommen ordentlich ihr Fett ab. DC-Fans müssen diesen Film gesehen haben! Jüngere Semester könnten aber etwas hibbelig werden, da das Tempo und die Bildsprache ähnlich stressig sind, wie schon in The Lego Movie. Menschen, die mit Superhelden im allgemeinen, oder Batman im speziellen nichts anfangen können – nun ja, vielleicht kommt ihr mit diesem Film ja auf den Geschmack!